Donnerstag, 23. Mai 2013

Zwischenstopp am Cape Tribulation



Auch wenn das vermeintliche Abenteuer „per Anhalter fahren“ nun doch ausbleibt, verspricht schon allein die Busfahrt abenteuerlich zu werden. Der Bus sieht wirklich sehr geländegängig aus und ich frage mich, wo wir wohl so lang kommen werden. Zunächst führt uns die Fahrt erstmal durch Wujal Wujal. Aus dem Fenster sehe ich Linda und winke. Sie freut sich und winkt zurück. Danach geht es weiter nach Cape Tribulation. Der Bus hat nicht zu viel versprochen. Es geht durch Schotterpisten im dichten Urwald und mal wieder über einige Bäche. Jetzt gerade ist das alles noch harmlos, aber in der Regenzeit sind die schon mal unpassierbar.




In Cape Tribulation angekommen, werde ich vom Busfahrer direkt am Hostel abgesetzt, welches so ziemlich direkt am Strand liegt. Ich stelle meine Sachen ab und mache mich direkt auf zu einer ausgiebigen Strandwanderung. Gerade ist Ebbe und der Strand unendlich breit. Menschen sind wie an fast allen australischen Stränden kaum hier.
 
Das Hostel besteht aus mehreren Hütten.

Diese Spinne ist Dauergast hier.

Cape Tribulation.
 
Minikrabbe.

Im Falle einer Würfelquallenattacke...

Mangrovenwald.




Gegen Nachmittag komme ich zurück und nachdem ich mir kurz was zu essen mache, geht’s wieder an den Strand, weil’s so schön war. Mit der Zeit wird’s dunkel, aber dank Vollmond immer noch hell genug um zu sehen. Schließlich kann ich sogar ein paar Flughunde im nächtlichen Himmel fliegen sehen. Schon irgendwie spannend, denke ich mir. Jedoch muss ich auch irgendwann mal wieder zurück, muss dann aber feststellen, dass die Flut dann doch sehr plötzlich kam. Hilft ja nichts, denke ich mir, und muss durch teilweise knietiefes Wasser und zwischen Mangrovenbäumen hindurchwaten.



Zurück im Hostel lerne ich Alexandra (Alex) und Andi aus Deutschland kennen. Die beiden erzählen mir, dass gerade bei Flut die Gefahr von Krokodilen gefressen zu werden wohl ziemlich hoch ist. Ups…na ja, ist ja noch alles dran geblieben. Wir unterhalten uns noch ein Weilchen und verabreden uns morgen gemeinsam den „Mount Sorrow“ zu besteigen. Den sollte man nämlich am besten in einer größere Gruppe besteigen, da die Gefahr auszurutschen oder sich zu Verlaufen ziemlich hoch ist.

Nach einem gemeinsamen Frühstück geht’s am nächsten Morgen zeitig los. Die Wanderung führt uns durch den „Daintree-Regenwald“. Normalerweise bin ich ja nicht unbedingt Fan von Wald, aber dieser ist schon wirklich sehr beeindruckend. Überall wachsen Palme und Farngewächse, die man sonst nur aus dem Wohnzimmer zu Hause kennt. Auch wenn es nur 600 Höhenmeter hinauf geht, ist die Wanderung allein schon wegen der schwülen Luft ziemlich anstrengend. Zudem haben wir alle lange Hosen an und diese in die Socken gesteckt, wegen der Blutegel. Nach zwei Stunden kommen wir dann endlich oben an. Der Ausblick ist nicht gerade umwerfend. Viel zu viele Bäume im Weg und bewölkt ist es auch noch. Bei klarem Wetter kann man wohl sogar das Riff sehen. Dafür weht hier oben zur Abwechslung mal eine angenehme Brise und ich habe das erste Mal seit Tagen das Gefühl, nicht zu schwitzen.


Danach geht’s wieder runter und, wie sollte es auch anders sein, schaffen wir es direkt uns zu verlaufen. Die Ausschilderung der Wanderwege in Queensland ist auch wirklich sehr dezent gehalten. Zum Glück treffen wir noch ein paar andere Wanderer wieder, die wir zuvor schon getroffen hatten und die gottseidank den richtigen Weg finden. Auf halben Weg nach unten fängt es dann schließlich an zu regnen und es wird ordentlich glatt. Den steilen Teil haben wir aber schon hinter uns gelassen, so dass wir sicher wieder unten ankommen
 
Alex und Andi beim Abstieg.


Der Regen hält sich jedoch hartnäckig und es will einfach nicht aufhören. Wir machen uns nichts draus, setzen uns in die Küche und trinken erstmal typisch australisch schwarzen Tee, erzählen und spielen Shithead. Aus dem einen Tee, werden dann noch ein paar mehr. Es ist aber auch wirklich gemütlich. Irgendwann ist dann der Abend rum und damit auch schon meine Zeit in Cape Tribulation, denn am nächsten Morgen werde ich zurück nach Cairns.

Morgens am Strand.



1 Kommentar:

  1. Oh man Franzi, ich habe ja fast einen Herzkasper bekommen als ich von Flut und Krokodielen gelesen habe.
    Liebe Grüße, deine Mama

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