Montag, 8. April 2013

Drei Wochen Relaxen in Quorn

Schon wieder ist meine Zeit hier in Quorn fast vorbei. Drei Wochen bin ich nun schon hier. Drei Wochen, in denen ich hauptsächlich entspannt und nichts gemacht habe, außer in der Hängematte zu liegen und ein Buch zu lesen oder endlich mal die ganzen liegen gebliebenen E-Mails zu beantworten. Nach den ganzen ereignisreichen und spannenden Wochen war das mal eine sehr willkommene Abwechslung. Na gut, so ganz garnichts gemacht hab ich auch nicht. Für ein paar Stunden Arbeit am Tag hab ich bei James gewohnt. Er hat ein wunderschönes historisches Haus, das er gerade renoviert.
Früher, als noch die Bahnverbindung nach Darwin durch Quorn verlief und hier jede Menge Durchgangsverkehr herrschte, war dies mal ein Hotel. Mittlerweile hat sich der Verlauf der Bahnstrecke geändert und es ist ziemlich ruhig geworden. Ab und zu kommen Touristen vorbei, die auf den Weg in die Flinders Ranges sind. Am Wochenende fährt hin und wieder die Traditionsbahn "Pichi Richi Railway".
Trotzdem sind die meisten historischen Gebäude noch erhalten, so dass die Stadt in der Vergangenheit vielfach als Filmkulisse hergehalten hat. Unter anderem wurde hier das Kriegsdrama "Gallipoli" mit dem jungen Mel Gibson als Hauptdarsteller gedreht. Viele Szenen sogar in dem Haus von James.
Unten im Haus befanden sich früher ein paar Läden. In einem betreibt James heute einen Bücherladen, der Rest steht leer. Oben gibt es eine riesige Veranda, auf der ich mich vornehmlich nachmittags nach getaner Arbeit aufhalte. Vormittags verdinge ich mich meist im Haus oder Garten. In meiner Zeit hab ich unter anderem die Fugen der alten Kellermauern neu verspachtelt, ein Hochbeet niedergerissen und ein ziemlich tiefes Loch für ein neues Bäumchen gebuddelt.


Mein Lieblingsort :-)



Unten der Bücherladen und oben die Veranda.






James bei der Arbeit.


Gestern sind James und ich übrigens auch mal mit der Pichi Richi Railway gefahren. Die Fahrt mit der alten Diesellok dauerte handerthalb Stunden und war ziemlich unterhaltsam. Die Bahn wird von ehrenamtlichen Helfern betrieben, die den Anschein machen, als hätten sie zu Hause ihre eigene kleine Miniatureisenbahn nebst Eisenbahnbettwäsche und Eisenbahnpyjama. Kurzum: Eisenbahnfreaks, aber sehr nette. Während der Fahrt wurde ein bisschen was zur Geschichte der Eisenbahn erzählt, wovon ich allerdings aufgrund der Geräuschkulisse in der Bahn nur ein Bruchteil verstanden habe.






Ein kleines Kuriosum in Australien sind die verschiedenen Zeitzonen hier. Etwas, was mich vor allem die letzten Tage über beschäftigt hat. Wer denkt, die Umstellung zwischen Sommer- und Winterzeit in Deutschland wäre schon kompliziert, der wird hier seine wahre Freude haben. Australien ist groß, verständlich dass da eine Zeitzone nicht ausreicht. Um genau zu sein, gibt es drei Zeitzonen. Eine für Westaustralien im Westen, eine für South Australia und Northern Territory in der Mitte des Landes und dann noch jeweils eine für Queensland, New South Wales und Victoria im Osten. Damit aber noch nicht genug, denn auch hier gibt es Sommer- und Winterzeit ("Daylight Saving Time"), allerdings nur in den südlicheren Staaten New South Wales, Victoria und South Australia. Und wenn man dann mal "nach Hause" telefonieren möchte und nicht gerade zu einer unpässlichen Zeit anrufen will, wird es richtig kompliziert, denn dann spielen da noch die deutschen Akteure Sommer- und Winterzeit mit. Auf meiner Reise war das bisher so manches mal eine kleine geistige Herausforderung. In Sydney und Deans Marsh war ich noch 10 Stunden voraus (Sommerzeit in New South Wales und Victoria), auf dem Weg nach Kangaroo Island wurden die Uhren dann eine halbe Stunde vorgestellt und ich war nur noch 9,5 Stunden voraus (Sommerzeit in South Australia). An Ostern wurden in Deutschland die Uhren von Winterzeit auf Sommerzeit umgestellt. Resultat: der Zeitunterschied hat sich auf 8,5 Stunden verkürzt. Am 7. April wurden schließlich auch hier die Uhren umgestellt, allerdings von Sommerzeit auf Winterzeit, so dass ich jetzt nur noch 7,5 Stunden voraus bin. Und das, obwohl ich die letzten Wochen fast nur in der Hängematte rumlag und ich mich kein Stückchen bewegt habe.
Am Donnerstag fliege ich in den tropischen Norden nach Cairns. Cairns liegt im Bundesstaat Queensland. Dort werde ich dann wieder 8 Stunden voraus sein. Morgen geht es dann schon mal nach Adelaide, von wo aus ich abfliegen werden. Nach dieser ausgiebigen Entspannungsphase bin ich wieder bereit für neue Abenteuer...


1 Kommentar:

  1. Oh Franzi, um einen Gefallen bitte ich dich. Bringe mir diese Terrasse samt Bäumchen und Hängematte mit !!!!!!!!!!!! Ja und den Wein, der so herrlich rankt, den kannst du auch noch einpacken. Das sieht ja richtig toll aus.
    Komme gut in Cairns an. Ich wünsche dir eine gute Reise.
    Liebe Grüße, Mutti und Vati

    AntwortenLöschen